Jahresrückblick der Stadtwehrführung
Das Jahr 2020 ist, rückblickend gesehen, für uns alle ein sehr ungewohntes, ja teilweise völlig verrücktes Jahr, wie es noch keiner von uns erlebt haben dürfte.
Es begann eher ruhig, normal für uns. Man hörte kurz nach dem Jahreswechsel über einen Virus, der in China ausgebrochen sei. Zu weit weg von uns, niemand hatte hier noch gedacht, dass dieser Virus auch unser Leben beeinflussen, ja einschneidend beeinträchtigen würde.
Im Feuerwehrdienst lief alles normal, die Lehrgänge der Kreisausbildung liefen an, auch an der Landesfeuerwehrschule sind Mitglieder unserer Feuerwehr angemeldet.
Ab 16.03.2020 stand uns der städtische Haushalt für Beschaffungen zur Verfügung, alles lief auf Hochtouren. SARS CoV19, wie sich dieser Virus aus China nun nannte kam immer näher. Von der Weltgesundheitsorganisation längst zur Pandemie erklärt kamen auch die ersten Auswirkungen bei uns an.
Lockdown, Haushaltssperre (genau eine Woche nach Freigabe), Aussetzen der Präsenzdienste aller Abteilungen in der Feuerwehr, Landkreis und Land stellen Ausbildungen an den Feuerwehrschulen ein.
Alles dem einzigen Ziel, die Infektionsraten nicht zu schnell und unkontrolliert ansteigen zu lassen und damit unser Gesundheitssystem zu überfordern.
Für uns als Feuerwehr war schnell klar, als Teil der kritischen Infrastruktur müssen wir alle Vorkehrungen treffen um einsatzbereit zu bleiben.
Vieles musste ruhen, getreu dem Motto, nur was unbedingt zur Sicherung der Einsatzbereitschaft sein muss und die Abarbeitung der Einsätze, alles andere muss warten.
In Sommer dann die Erleichterung, COVID19 war nicht weg aber "händelbar" geworden, er mag keine Wärme/Hitze.
Eingeschränkt aber immerhin, die Dienste und Ausbildungen wurden unter strengen Abstands- und Hygieneregeln mit reglemtierter Teilnehmeranzahl wieder aufgenommen. Dienstanweisungen regelten die Vorgehensweisen, anfangs mussten die fast wöchentlich angepasst werden.
Nachdem einige Lehrgänge, sowohl auf Kreis- als auch Landesebene pandemiebedingt ausgefallen waren konnten einige, wenn auch weniger Mitglieder ihre geplanten Lehrgänge absolvieren. Hier war strengste Disziplin gefordert, die Gefahr durch den Virus lauert weiter.
Es kam wie es kommen musste, der Herbst löste wie immer den Sommer ab und mit den kühleren Tagen stiegen die Infektionen. Im Dezember hören wir fast täglich neue Höchstzahlen bei Infizierten und leider auch bei den, mit CoV19 verstorbenen. Die Feuerwehren im Havelland längst wieder im Lockdown arbeiten auch wir den ersten Einsatz in direktem Zusammenhang mit dem Virus ab. Routiniert, mit anderer Schutzkleidung und unmittelbarer Desinfektion noch an der Einsatzstelle sind nun die Schwerpunkte.
Gerade der Einsicht und Rücksichtsnahme unserer Mitglieder ist es zu verdanken, dass bisher keine große Personalausfälle zu beklagen sind. Noch mussten keine Ortsfeuerwehr in der Stadt Ketzin/Havel pandemiebedingt abgemeldet werden und wir arbeiten hart daran, dass dies so bleibt.
Für diese Disziplin danken wir unseren Mitgliedern sehr und mahnen trotzdem weiterhin Vorsicht walten zu lassen und die strengen Regeln der Dienstanweisung (Maskenpflicht in Dienstgebäuden, Fahrzeugen und an Einsatzstellen, Betretungsverbot der Dienstgebäude mit Ausnahmen zur Sicherung der Einsatzbereitschaft und zu Alarmeinsätzen) zu beachten.
Die Ortsfeuerwehr Falkenrehde ging bereits im ersten Lockdown einen neuen, zeitgemäßen Dienst und absolviert bei untersagten Präsenzdiensten, Onlinedienste.
Den massiven Einschränkungen vielen auch unzählige Veranstaltungen zum Opfer.
Bereits im Frühjahr, die Auswirkungen der Pandemie im Blick, mussten das städtische Stadtjugendfeuerwehr-Ausbildungslager und der Stadtfeuerwehrball abgesagt werden.
Letzterer ist dem Zweck gebunden, den aktiven Mitgliedern für die Einsatzbereitschaft, den Partnern für das Verständnis zu danken und die Ehrungen Treuer Dienste in würdigem Rahmen
vorzunehmen. Auch hier mussten wir in diesem Jahr leider einen neuen, völlig unpersönlichen Weg gehen.
Nichtsdestotrotz nutzen wir hier die Gelegenheit, uns bei den Kamerdinnen/Kameraden für deren Engagement zu bedanken. Sowohl im Einsatzdienst als auch bei möglichen Diensten und Lehrgängen habt Ihr Euch auch in diesem, schweren Jahr, für die öffentliche Sicherheit zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Ketzin/Havel und den Ortsteilen eingesetzt.
Ehrungen:
Für 20 Jahre treue Dienst geehrt werden konnten in diesem Jahr:
Ortsfeuerwehr Ketzin:
Klaus Kuptz
Anne Bartnick
Ortsfeuerwehr Paretz:
Peter Mälzer
Steffen Diebold
Ortsfeuerwehr Falkenrehde:
Peter Drehmel
Dietmar Stahnke
Daniel Radoy
Ortsfeuerwehr Tremmen:
Norman Horvath
Zu diesen Ehrungen durch den Minister des Innern und für Kommunales, Michael Stübgen, gratulieren wir den Jubilaren.
Beförderungen:
Nach Absolvierung der erforderlichen Ausbildung und der geforderten Mindestdienstzeit wurden folgende Kameraden befördert.
zur Feuerwehrfrau/zum Feuerwehrmann:
Selina Meyer (OrtsFw. Ketzin)
Peter Zimmer (OrtsFw Ketzin)
Sebastian Vollmer (OrtsFw Paretz)
Christian Wobeser (OrtsFw Paretz)
Felix Seliger (OrtsFw Falkenrehde)
Justin Oesterreicher (OrtsFw Tremmen)
zum Oberfeuerwehrmann
Leon Fundke
Oliver-Stephan Schelk
zur Hauptfeuerwehrfrau/zum Hauptfeuerwehrmann
Jonas Busse (OrtsFw. Ketzin)
Paul Fundke (OrtsFw. Ketzin)
Lena-Marie Katzwedel (OrtsFw. Falkenrehde)
zur Oberlöschmeisterin
Stefanie Kuschereitz (OrtsFw. Etzin)
zum Hauptbrandmeister
Bernd Stahlberg (OrtsFw. Etzin)
Auch hier gratulieren wir natürlich zu den Beförderungen.
Weiterhin bedanken wir uns bei allen Partnern die uns in diesem Jahr unterstützt haben, hier insbesondere die Feuerwehr der Gemeinde Wustermark, die auch in diesem Jahr die Organisation und Durchführung der Grundausbildung übernahm und hier unsere Mitglieder mit ausgebildet hat.
Unser Dank gilt weiterhin der Stadtverwaltung der Stadt Ketzin/Havel, mit der in enger Abstimmung der Weg durch die Pandemie bis hier gemeistert werden konnte, der politischen Entscheidungsebene der Stadt Ketzin/Havel, denen wir zeigen, dass wir nicht einfach nur "Pflichtaufgabe" der Kommune sind sondern jeder investierte Cent in die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt fließt und somit sinnvoll investiert ist. Die Stadt wird wachsen, die kritische Infrastruktur darf hier nicht auf der Strecke bleiben. Wir sind uns durchaus bewusst, dass die finanzielle Situation Stadt Ketzin/Havel letztlich nicht nur pandemiebedingt besser aussehen sollte aber müssen die Sicherheit der ehrenamtlichen Angehörigen der Feuerwehr unbedingt durch viele erforderliche Maßnahmen sichern. Feuerwehrleute riskieren unter Umständen ihr Leben in jedem Einsatz, dessen sind sie sich natürlich bewusst, dürfen aber darauf vertrauen, dass die Technik und Infrastruktur der Feuerwehr einen sicheren Feuerwehrdienst zulassen.
Dank gilt auch den Geschäftspartnern, dem Landkreis Havelland und der Regionalleitstelle in Potsdam und regionalen Unterstützern für die angenehme Zusammenarbeit in 2020.
Mithilfe des Förderprogramms Feuerwehr sichert der Landkreis Havelland die Unterstützung der Träger des Brandschutzes seit mehreren Jahren.
In diesem Jahr wurde mit diesem Mitteln und dem entsprechendem Eigenanteil begonnen, die Einsatzkleidung zu erneuern, die erste Charge wird im Januar/Februar 2021 geliefert und die bereits zugesagte Förderung des Landkreises wird auch in 2021 hierfür eingesetzt werden.
Es gibt also trotz enormer Einschränkungen durch die CORONA-Pandemie durchaus auch Lichtblicke.
Wir wünschen unseren Mitgliedern der aktiven Einsatzabteilung, der Jugendfeuerwehr, der Frauenfeuerwehr und der Alters- und Ehrenabteilung, den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt und den Ortsteilen und allen Partnern ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein, hoffentlich angenehmeres Jahr 2021. Wir hoffen das wir alle viele Freiheiten zurück bekommen und die Pandemie soweit eingedämmt werden kann, dass möglichst viele Verordnungen aufgehoben werden können.
Bleiben Sie gesund!
SBM Steffen Vogeler
Stadtwehrführer
1.HBM Ulf Rautschke 1.HBM Michael Baruth
stellv. StadtWeFü stellv. StadtWeFü
Ketzin/Havel, den 23.12.2020
